DIE REISEBRANCHE AM WENDEPUNKT
Wenn Sie dachten, 2024 sei ein bahnbrechendes Jahr für den Vertrieb gewesen, haben Sie sich getäuscht. Mit Beginn des Jahres 2025 wird es zu tektonischen Verschiebungen kommen. Im Vertrieb herrscht ein Tauziehen, neue Geschäftsmodelle zahlen sich aus und immer mehr Disruptoren haben die Reisebranche im Visier. Gleichzeitig spielen Roboter und Maschinen eine immer größere Rolle, nun da das wahre Potenzial von KI in der Reisebranche zunehmend sichtbar wird.
Alle Indikatoren deuten darauf hin, dass die Reisebranche an einem Wendepunkt steht. Ein Wendepunkt, an dem es zu beispiellosen Veränderungen kommen wird. Andere Branchen – wie das Bankwesen, die Mode- und Unterhaltungsindustrie – haben diese Erfahrungen bereits gemacht und konnten Lehren aus den digitalen Disruptionen ziehen. Indem wir uns von den besten Retailern der Welt inspirieren lassen und diesen Ansatz von außen nach innen verfolgen, können wir sicherstellen, dass die Reisebranche auch in Zukunft die realen Erwartungen der Verbraucher von heute erfüllt.
Travelport hat weltweit über 2.100 Verbraucher zu den Veränderungen befragt, die sie in anderen Branchen beobachten. Dazu gehört, welche Neuerungen ihnen gefallen (und welche nicht), wovon sie mehr sehen möchten und was ein gutes Kauf- und Verkaufserlebnis ausmacht. Schließlich kaufen dieselben Leute, die Reisen kaufen, auch andere Dinge, oder? Sie erwarten also einen ähnlichen Service. Wir glauben, dass die Reisebranche an einem Wendepunkt steht. Basierend auf diesen Forschungsergebnissen haben wir fünf Prognosen getroffen, die in den kommenden Monaten zu großen Veränderungen führen werden.
Travelport hat weltweit über
Verbraucher zu den Veränderungen befragt, die sie in anderen Branchen beobachten.
1.
Sie haben sicher schon einmal von Greenwashing gehört. Lernen Sie jetzt „Consumer-Washing“ kennen. Damit sind Unternehmen gemeint, die Dinge tun, von denen sie vorgeben, sie seien im Interesse der Verbraucher. Aber tatsächlich geht es ihnen lediglich um Profit.
LinkedIn möchte zum Beispiel, dass Sie Ihre Berufsbezeichnung „für Personalvermittler“ regelmäßig aktualisieren. Mit Werbedaten hat das angeblich nichts zu tun. Apple behauptet, dass sein markenspezifisches (und teures) Lighting-Ladekabel Port TM besser funktioniert. Die inzwischen zum Standard gewordene USB-C-Alternative ist jedoch doppelt so schnell. Dies deutet darauf hin, dass es dem Unternehmen hierbei eher um Kontrolle als um Verbraucherinteressen geht. BMW versuchte erfolglos, die Sitzheizung als „Zusatzleistung“ zu verkaufen. Die Kunden schreckten jedoch vor der Vorstellung zurück, für bereits vorhandene Hardware extra bezahlen zu müssen. Diese Idee musste sehr schnell ad acta gelegt werden. In der Reisebranche argumentieren Hotels oft, dass es ausschließlich eine Frage des Umweltschutzes sei, die Gäste zu ermutigen, ihre Handtücher wiederzuverwenden. Für die Hotels ist es aber auch eine gute Möglichkeit, die Servicekosten zu senken.
Die Beispiele häufen sich und die Verbraucher erkennen zunehmend Täuschung durch „Consumer-Washing“. Wir haben die Verbraucher gefragt, wie die Reisebranche im Vergleich zu anderen Branchen in dieser Hinsicht abschneidet. 44% der Befragten glauben, dass Fluggesellschaften, Hotels und Reiseveranstalter die Verbraucher mit irreführenden Preisen täuschen. Nur die Angebote von Kreditkartenunternehmen gelten als noch irreführender (45%).
Ergebnisse der Umfrage
Die Reisebranche befindet sich an einem Wendepunk.
Dies ist das einzige Geschäftsmodell, das langfristig wirtschaftlich tragfähig ist. Man braucht sich nur bei anderen Retailern umzusehen. IKEA macht kein Geheimnis daraus, dass man für das beliebte Bücherregal „Billy“ die Körbe separat kaufen muss. Hasbro sagt es Ihnen laut und deutlich: Batterien nicht enthalten. Und wir alle wissen: Guacamole kostet extra.
Billigfluggesellschaften (Low-Cost-Carrier, LCCs) machen oft wegen versteckter Gebühren Schlagzeilen. Tatsächlich ist es jedoch so, dass Billigfluggesellschaften diese Informationen leicht zugänglich machen – möglicherweise sogar deutlicher als herkömmliche Fluggesellschaften, indem sie in vielen Phasen der Buchung und während der gesamten Reise Hinweise und Warnungen bereitstellen. Einige Billigfluggesellschaften gehen sogar so weit, ihre umstrittene, harte Preispolitik mit ihrem Markenversprechen in Einklang zu bringen. Gewährleistungsausschuss, der Buchende sei gewarnt, und so weiter.
Und während Billigfluggesellschaften in der Regel eine relativ einfache Kostenstruktur haben, sind die Kosten bei traditionellen Fluggesellschaften weit weniger einheitlich, beispielsweise in Bezug auf Freigepäck. Die Verbraucher stehen oft vor der Frage, ob es sich um einen Transatlantikflug oder einen internationalen Regionalflug handelt. Darüber hinaus können die Umbuchungsgebühren je nach Art des Tickets etwa zwischen 25 Euro und 400 Euro liegen.
Doch nicht nur die Fluggesellschaften stehen in der Kritik. Ein weiteres großes Ärgernis für Reisende sind versteckte Resortgebühren. Und zwar in einem solchen Ausmaß, dass das US-Repräsentantenhaus nun ein Gesetz gegen unnötige Gebühren vorantreibt.
Für Reisebüros bietet sich hier die große Chance, die geschilderten Probleme für die Verbraucher zu lösen. Als vertrauenswürdige Berater sind sie die Einzigen, die den Menschen die dringend benötigte Transparenz bieten können. Reisebüros, die über Tools zur Datenanreicherung verfügen, die sich in Technologie-Stacks integrieren lassen, können Angebote und Gebühren für alle vereinfachen. Und somit können sie die klare Transparenz bieten, die die Verbraucher benötigen. Beim modernen Vertrieb geht es nicht darum, Klauseln und Vorbehalte unter den Teppich zu kehren. Es geht darum, ehrlich zu den Kunden zu sein, denn Ehrlichkeit schafft Loyalität. Erfahren Sie, was das in der Praxis für Reisen konkret bedeutet.
STATT
„Strafsummen“ als Einnahmequelle Pauschalen, die Gebühren, Ortstaxe oder Reinigungskosten verbergen
Seitenlangen Geschäftsbedingungen, die nur auf Englisch verfügbar sind
Langwierigem Durchsuchen von Seiten mit irrelevanten Angeboten
Der Anzeige nur einer Marke (Direktverkauf)
Langsamer, unbefriedigender Kundenbetreuung
ERHALTEN SIE
Einen angegebenen Preis, der der tatsächliche Preis ist
Verständlich Kaufbedingungen und Änderungsrichtlinien im Voraus
Eine kuratierte Liste relevanter Angebote, die Ihren Bedürfnissen entsprechen
Zugriff auf eine Reihe übersichtlicher und leicht vergleichbarer Optionen
Schnelle, kundenfreundliche Lösungen
2.
Während einige Unternehmen versuchen, die Verbraucher zu ködern, erobern andere die Herzen und Köpfe der Menschen, indem sie ihnen das geben, was sie wirklich wollen: eine Vereinfachung der Abläufe. Studien zeigen, dass unser Gehirn von Dingen angezogen wird, die Sinn ergeben, und das Interesse an Dingen verliert, die keinen Sinn ergeben. Viele moderne Händler wissen das und nutzen die Erkenntnis, um sich in einer immer komplexer werdenden Welt abzuheben.
Zum Beispiel Venmo, Monzo und Revolut, die den Finanzdienstleistungssektor auf den Kopf gestellt haben. Diese Unternehmen haben große Marktanteile gewonnen, weil sie schneller, einfacher und – seien wir ehrlich – angenehmer zu nutzen sind. Ihr Vorteil liegt nicht nur in der sofortigen Überweisung von Geld, sondern auch in der Möglichkeit, innerhalb von Minuten einen KI-gestützten Kredit zu erhalten, mit Aktien zu handeln oder Kryptowährungen zu kaufen.
Fast die Hälfte unserer Befragten ist der Meinung, dass die Verwaltung der persönlichen Finanzen durch die neuen Akteure im Vergleich zu vor fünf Jahren einfacher geworden ist
der Verbraucher sind der Ansicht, dass Fintech-Anwendungen die Komplexität der Finanzverwaltung verringert haben
Fast jeder Dritte in den USA nutzt inzwischen Venmo. Und laut einem kürzlichen Bericht von Revolut ist die wachsende Beliebtheit bei großen Unternehmen darauf zurückzuführen, dass diese „traditionelle Banken“ für zu langsam halten. Die Banken ihrerseits scheinen einen Ansatz nach dem Motto „Wenn du sie nicht schlagen kannst, verbünde dich mit ihnen“ zu verfolgen, indem sie ihre eigenen Anwendungen überarbeiten. Allerdings sind ihre Bemühungen in Ländern wie Großbritannien und Irland bisher völlig gescheitert.
Man könnte sagen, dass sich die Reisebranche heute in einer ähnlichen Situation befindet wie das Bankwesen vor fünf bis zehn Jahren. Fintech hat sich durchgesetzt und ist heute viel einfacher zu nutzen als vor fünf Jahren. Die Reisebranche scheint sich in eine andere Richtung zu entwickeln. Wie wir aus der Travelport-Studie 2024 wissen, empfinden die Menschen den Reisevertrieb als komplizierter, verwirrender und frustrierender denn je.
der Reisenden denken, dass das Reisen heute komplexer ist als vor zehn Jahren
Aus diesen Ergebnissen lassen sich für die Reisebranche zwei Lehren ziehen.
1. Kultur und Einstellung
Für die Banken bedeutete die „digitale Transformation“ die Übertragung einer Reihe jahrhundertealter Prozesse in ein App-Format. Die Disruptoren taten dies nicht. Stattdessen warfen sie das Regelbuch über Bord und wählten einen kundenorientierten Ansatz für die notwendigen Veränderungen. Sie konzentrierten sich auf die kleinen Unannehmlichkeiten, die für das Nutzererlebnis entscheidend sind. So wird beispielsweise das Onboarding durch die schrittweise Bekanntgabe der regulatorischen Anforderungen erleichtert. Sie sind mobil und jederzeit verfügbar. Und sie haben die gesamte Benutzererfahrung modern und erfreulich gestaltet – man kann sogar GIFs und Emojis verwenden. Das Ergebnis? Ihr digitales Erlebnis besteht nicht nur aus einer schicken Bank. Vielmehr erwartet die Nutzer eine völlig neue Art, Bankgeschäfte zu erledigen.
2. Gnadenlose Effizienz
Dank eines neuen Tech-Stacks können Fintech-Anwendungen stärker und mehr automatisieren und sind schneller als traditionelle Banken. Dadurch erhalten die Kunden mehr Daten und Einblicke. Und sie stellen sicher, dass der Service nicht darunter leidet, wenn die Nutzeranzahl steigt, indem sie eine Cloud-native Microservices-Architektur für eine schnellere Skalierung verwenden. Dieser API-basierte Ansatz unterstützt die parallele Entwicklung und Bereitstellung verschiedener Funktionen, beschleunigt neue Markteinführungen und ermöglicht die nahtlose Integration mit anderen Finanzdienstleistungen. Darüber hinaus können sie ihre Reichweite auch in der Reisebranche erhöhen.
Die Reisebranche bereitet sich auf ihren Fintech-Moment vor. Derzeit ist das Vertriebsökosystem komplex. Fluginhalte sind über EDIFACT oder API verfügbar. APIs sind NDC-fähig oder nicht. NDC-Implementierungen sind uneinheitlich. Und in den nächsten zehn Jahren wird es weitere Veränderungen geben. Neue Arten von Content. Neue Datensätze. Neue Betriebssysteme. Sie verstehen, was wir meinen.
Wer wird dann die Banken und wer die Venmos sein? Das hängt davon ab, für welchen Tech-Stack Sie sich entscheiden. Wenn Sie sich nicht mit APIs auskennen, keine Cloud-basierten Microservices haben und sich nicht mit NDC befassen, werden Sie zurückbleiben. Sie sind dann die Bank – nicht der vertrauenswürdige moderne Retailer.
MARKEN BILDEN UNGEWÖHNLICHE VERTRIEBSALLIANZEN
3.
Ende 2024 hat Apple TV einem Vertrag zugestimmt und wird seither als Zusatzdienst von Amazon Prime vertrieben. Warum sollten sich zwei große Konkurrenten zusammentun und ihre Produkte auf diese Weise bündeln? Ein Grund sind wirtschaftliche Überlegungen. Apple hat mehr als 20 Milliarden US-Dollar für Original-Content ausgegeben und erreicht damit lediglich 0,2 Prozent des US-Publikums. An einem einzigen Tag schauen mehr Menschen Netflix, als in einem ganzen Monat Apple TV Plus streamen. Der andere wichtige Grund ist die Auswahlmüdigkeit.
Wir sind an einem Wendepunkt angelangt, an dem es viel zu viele Streaming-Dienste zur Auswahl gibt. Was hat das mit Reisen zu tun? Nun, ähnlich wie im Streaming-Sektor gibt es auch in der Reisebranche eine explosionsartige Zunahme an neuen Content-Angeboten und Zugangsmöglichkeiten. Das liegt an NDC und daran, dass die Fluggesellschaften (verständlicherweise) mehr Direktkunden gewinnen wollen. Und mehr Auswahl ist gut. Aber der Grat ist schmal, denn aus Auswahl wird schnell Auswahlüberfluss.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass Verbraucher auf zweierlei Weise mit der Überforderung durch zu viele Wahlmöglichkeiten und der Lähmung durch Optionen zu kämpfen haben. Erstens fällt es ihnen schwer, sich für eine Marke aus dem großen Angebot zu entscheiden. Um beim Beispiel der Streaming-Dienste zu bleiben: So bewerten sie die aktuelle Anzahl der Anbieter.
sagen, es gebe zu viele Streaming-Dienste
würden lieber einen Dienst abonnieren, der alles bündelt
Und zweitens: Wenn sich die Verbraucher dann entschieden haben, sind sie von der Menge der Optionen, die der von ihnen gewählte Anbieter bereitstellt, überwältigt. Das führt zu einer negativen Kundenerfahrung. Und es erklärt auch, warum die Verbraucher heute bereit sind, für kuratierte Inhalte mehr zu bezahlen.
sagen, dass die Menge an Content auf Streaming-Kanälen überwältigend ist.
wären bereit, für einen Dienst mit kuratierten Inhalten mehr zu bezahlen
Der beste Weg zur Kundenbindung ist, die Menschen dort anzusprechen, wo sie einkaufen. Aus diesem Grund gehen große Reiseveranstalter ähnlich wie Apple und Amazon Prime Kompromisse bei der Verbreitung ein, um es den Verbrauchern zu ermöglichen, ihre Inhalte an Orten zu finden und zu konsumieren, an denen dies bisher nicht möglich war. Selbst die scheinbar unerschütterlichsten Billigfluggesellschaften ändern ihren Kurs und öffnen ihren Content Online-Reisebüros (OTAs) und Travel Management Companies (TMCs). Inzwischen ändern einige der weltweit größten traditionellen Fluggesellschaften ihre Strategie und kehren zu einer ausgewogeneren Multi-Channel-Strategie zurück. Warum? Weil sie aus erster Hand wissen, dass es nicht funktioniert, sich ausschließlich auf eine Direktvertriebsstrategie zu verlassen.
Im Zeitalter des Überflusses sehnen sich die Verbraucher nach einem vertrauenswürdigen Partner, der ihnen bei der Auswahl hilft. Es ist eine Sache, mittlerweile zwischen etwa einem Dutzend Streaming-Plattformen wählen zu müssen. Aber über 400 Fluggesellschaften mit Millionen dynamischer Angebote? Die Reisebranche hat keine andere Wahl, als sich anzupassen.
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4.
Und wenn wir schon von Abonnement-Dienste sprechen… Es scheint, dass fast jede Branche dieses Geschäftsmodell übernommen hat. Ob Bier, Fahrräder oder Bücher: Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass mittlerweile fast acht von zehn Erwachsenen einen Abonnement-Dienst nutzen. Als Hauptargumente nennen sie Zeitersparnis, Kostenersparnis und Bequemlichkeit.
Auch Reisende greifen immer häufiger auf Abonnements zurück. Mit über 6,5 Millionen Prime-Kunden ist eDreams ODIGEO inzwischen eines der weltweit größten Abo-Programme aller Branchen. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Abonnenten um fast 1,5 Millionen. Im Jahr 2025 sollen es 7,25 Millionen sein, Das Modell trägt inzwischen zum größten Umsatz und Gewinn des Unternehmens bei.
Auch für Investoren sind Abo-Programme sehr attraktiv. Sie sorgen für einen stetigen Strom wiederkehrender Einnahmen, übertreffen in der Regel traditionelle Geschäftsmodelle in Phasen des konjunkturellen Abschwungs und erhöhen den Kundenertragswert (Customer Lifetime Value) erheblich.
Wir haben uns etwas genauer angesehen, was die Verbraucher über dieses Konzept denken, und das erste, was wir festgestellt haben, ist, dass viele gar nicht wissen, dass es überhaupt existiert.
Die Hälfte der Befragten wusste nicht, dass es Abo-Dienste für Reisen gibt.
Das ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass sich Reisemarken bisher vor allem auf Treueprogramme zur Kundenbindung konzentriert haben. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass auch Personen, die nur dreimal im Jahr verreisen, für diese Idee offen wären.
Das Abonnement-Programm von eDreams ODIGEO hat zum Ziel,
im Jahr 2025 7.25M Abonnenten zu erreichen.
58% der Personen, die nur dreimal pro Jahr verreisen, würden einen Abo-Dienst für Reisen in Betracht ziehen
Jüngere Reisende sind offener für Abo-Dienste (58%)
Über ein Drittel der Befragten würde dies in Zukunft in Betracht ziehen (35%)
Bei Abo-Modellen könnten Online-Reisebüros bei Urlaubsreisen gegenüber Vielfliegerprogrammen die Nase vorn haben. Verbraucher stehen Treueprogrammen von Online-Reisebüros positiver gegenüber als Direktprogrammen von Fluggesellschaften. Und unsere Ergebnisse zeigen, dass die Menschen bereit sind, mehr für komplexe Abonnements zu bezahlen, solange sie exklusive Vorteile, frühzeitigen Zugang zu Angeboten und Preisnachlässe bei der Anmeldung erhalten.
Ich ziehe Vielfliegerprogramme von Online-Buchungsplattformen den Vielfliegerprogrammen von Fluggesellschaften vor
Wenn Sie ein Online-Reisebüro sind, kennen Sie auch die steigenden Kosten für die Kundenakquise durch Google und Ad-Tech-Unternehmen. Das Hamsterrad des Performance-Marketings scheint immer größer zu werden und es bleibt die Frage, ob man mit Werbeausgaben langfristige Kundenbindung kaufen kann.
All das bedeutet, dass wir im Jahr 2025 möglicherweise mehr Online-Reisebüros im Bereich der Abo-Dienste für Reisen sehen werden. Aber Moment mal, haben wir nicht gerade gesagt, dass Menschen es nicht mögen, wenn sie aus zu vielen Optionen auswählen müssen? Würden noch mehr Abonnement-Dienste sie nicht noch mehr verwirren?
Betrachten Sie es aus diesem Blickwinkel: Bisher hat nur eine Marke den Wendepunkt kommen sehen und schnell reagiert, um fast 6 Millionen Abonnenten zu gewinnen. Aber es gibt noch immer Milliarden Reisende mehr. Obwohl alle Streaming-Dienste mehr oder weniger die gleichen Arten von Inhalten anbieten, gibt es immer noch viele Nischen für Reisen, die es zu erschließen gilt – von Luxusreisen bis hin zu Schnäppchenjägern, Im Mittelpunkt steht dabei das Kuratieren als Möglichkeit der Wertschöpfung. Die Daten zeigen, dass immer mehr Menschen der Idee eines Abo-Dienstes für Reisen offen gegenüberstehen. Daher gibt es nur begrenzte Möglichkeiten für weitere Reisebüros, in diesem Bereich aktiv zu werden.
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5.
Im letzten Jahrzehnt gab es einige bahnbrechende technologische Innovationen. Dann kam 2024, das Jahr der künstlichen Intelligenz (KI). Das plötzliche Auftauchen von ChatGPT löste die übliche Explosion des Medien- und Investitionsinteresses aus. Dies wurde in jeder Podiumsdiskussion der Konferenz gefeiert. LinkedIn zeigte die Möglichkeiten auf. Und wir waren von Hunderten von „KI-Experten“ umgeben, deren Rückzug von Blockchain, virtuellen Feiertagen und Web3 wir höflich ignorierten. Aber dieses Mal ist es nicht nur ein Hype. KI ist das Nonplusultra.
Was denken die Verbraucher darüber? Nach unseren Erkenntnissen hat sich die Stimmung insgesamt von Skepsis zu Zuversicht und Neugier gewandelt – und es gibt viele Early Adopters.
Ermutigend ist auch, dass die Verbraucher mehr als in den meisten anderen Branchen darauf vertrauen, dass Reisemarken KI verantwortungsvoll einsetzen.
der Menschen vertrauen darauf, dass Reiseveranstalter KI verantwortungsvoll einsetzen
der Vielreisenden vertrauen darauf, dass KI in der Reisebranche verantwortungsvoll eingesetzt wird
Der Hype drehte sich bisher vor allem um kundenorientierte Reisepläne oder den Einsatz künstlicher Intelligenz im Kundenservice. Obwohl Online-Reisebüros massiv in die Nutzung neuer generativer KI für diese Zwecke investiert haben, waren die Ergebnisse im letzten Jahr eher gemischt. Aber hey, selbst Google hat Schwierigkeiten, alles richtig zu machen.
Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass wir uns schnell auf einen großen Wandel zubewegen. Wir erwarten, dass in diesem Jahr drei große Veränderungen im Bereich der KI zu Verschiebungen führen werden.
1. Big-Data-Analysen helfen, neue Möglichkeiten für die Reisebranche zu erkennen
Die wahre Stärke von generativer KI (Gen-AI) liegt in der Zeitersparnis und der schnellen Analyse komplexer Daten. Wenn Sie ein Hotel in einer neuen Region eröffnen oder als Fluggesellschaft Ihre Kapazitätsplanung verbessern möchten, stehen Ihnen jetzt umfassende, KI-gestützte Reporting-Tools zur Verfügung, die das Reiseverhalten von Hunderten von Fluggesellschaften und Tausenden von Hotels zusammenfassen, interpretieren und prognostizieren.
Travelport befindet sich in der Beta-Phase unseres Gen-AI-Datentools, das genau dies ermöglicht. Möchten Sie wissen, wie viele Passagiere durchschnittlich im September nach Dubai fliegen, basierend auf historischen Daten der letzten fünf Jahre, in einem Bericht mit ein paar Diagrammen? Ganz einfach. Zwei Sätze in das große Sprachmodell eingeben und fertig.
2. Googles Dominanz im Reisesektor könnte bröckeln
ChatGPT Search von Open AI ist da und die Welt hat nun Zugang zu einer neuen Art der Suchmaschine. Die Suche fühlt sich dabei eher wie ein wechselseitiges, sich organisch entwickelndes Gespräch an als wie ein frustrierendes, einsames Durchforsten von Google. Der Gedanke, manuell zu suchen und auf SEO-optimierte Webseiten mit hohem Ranking zu klicken, wird im Vergleich dazu in den kommenden Jahren lächerlich erscheinen.
Genauso wie Apple zu spät zur Streaming-Party kam, hat sich Google mit einem ziemlich unterdurchschnittlichen Angebot in Form von Gemini verspätet in die KI-Branche gewagt. Aber das ist nicht das einzige Problem. Die Beziehung zwischen ChatGPT Search und Microsoft geht über Geld und Rechenleistung hinaus: Das Unternehmen nutzt die Indizierungswerkzeuge und Crawler von Bing. Wir können also davon ausgehen, dass es mehr Weiterleitungsergebnisse, Chat-Tools und Reiseunternehmen geben wird, die sich mit den Bing Webmaster Tools vertraut machen.
Der Gedanke, manuell zu suchen
Besuche auf der Website von Computern und Mobiltelefonen aus aller Welt im September 2024
(Quelle: Similarweb)

Und zu guter Letzt…
3. KI-gestützte Content-Kuration hilft bei der Bewältigung von NDC-Herausforderungen
NDC und das explosionsartige Wachstum des Content-Angebots haben Reisebüros in den letzten Jahren vor große Herausforderungen gestellt. Um dieses Problem zu lösen, hat Travelport im vergangenen Jahr seinen KI-basierten Content Curation Layer eingeführt, der von der Reisebüro-Community begeistert angenommen wurde. Mit Blick auf den Rest des Jahres 2025 bietet dieser eine Lösung für die Verwaltung von NDC- und Multi-Source-Inhalten und wird weiterhin einige der Herausforderungen mildern, mit denen Kunden im Zusammenhang mit der Auswahl von Inhalten und der explosionsartigen Zunahme von Angeboten konfrontiert sind.
Von außen betrachtet ist klar, dass der Wendepunkt beim Reisen unmittelbar bevorsteht. Nach Jahren der Entwicklung komplexer Technologien, kurzsichtiger Vertriebsentscheidungen und einer Einstellung, bei der dem Computer stets die Antwort auf vieles überlassen wurde, ist die Branche nun reif für einen Umbruch.
Aber sehen Sie das nicht als etwas Schlechtes an. Es ist auch eine RIESIGE Chance. Das größte Stück des Kuchens wird an diejenigen gehen, die um die Ecke denken, frühzeitig Innovationen hervorbringen und den modernen Vertrieb meistern. Dabei gilt es, von Innovatoren und Nachzüglern aus anderen Branchen zu lernen und herauszufinden, was die Menschen wirklich am meisten brauchen.
Bei all diesen Veränderungen bleibt eines konstant. Und das ist der Mehrwert, den Reisebüros ihren Kunden bieten können, die sich in der Vielfalt und Komplexität riskanter Kaufentscheidungen zurechtfinden müssen.
Wir bei Travelport sind davon überzeugt, dass Reisebüros am besten dazu in der Lage sind, umfassende Vertriebslösungen für Reisen anzubieten. Nur sie sind in der Lage, Kunden bei der Auswahl aus mehreren Marken zu unterstützen, indem sie ihnen die besten Optionen an einem geeigneten Ort präsentieren. Auf diese Weise können die Verbraucher sicher sein, dass sie das beste Angebot erhalten, das wirklich ihren Interessen entspricht, ohne stundenlang suchen oder sich in Preisvergleichen verlieren zu müssen.
Wir glauben, dass 2025 das Jahr sein könnte, in dem Reisebüros ihren großen Auftritt haben. Da der Wendepunkt immer näher rückt, stellt sich die Frage: Sind Sie bereit?
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